Sonntag, 10. Mai 2009
Liebe Freunde Edda und Michael, Padre Winfried und Firtz und alle Perugruppenmitglieder,
Es ist lange her, seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe. Leider haben wir fast keinen elektrischen Strom mehr, da nach einem stürmischen und regnerischen Sommer (Winter) so viele Strommasten zerstört wurden. Sie werden jetzt nach und nach über eine Länge von 80 Kilometern wieder ins Stand gesetzt aber es wird Monate dauern, bis wir wieder zuverlässig und permanent Strom und Licht haben werden.
Wir danken Euch für Eure Ostergrüsse und wünschen Euch die Freude, die Gottes Segen und die Hoffnung des erstandenen Christus schenkt.
Fidel und ich sind für ein paar Tage in Arequipa, um wieder Internetverbindung zu bekommen und um einige Einkäufe für das APAINE-Projekt zu tätigen. Diese mussten etwas warten durch die verzögert eingegangenen Geldmittel, die aus den USA versprochen waren. Monika versicherte, daß das Kindermissionswerk uns wieder helfen wird, ich werde also die notwendigen Dokumente dafür aufsetzen. Wir hören hier, daß Deutschland eines der Länder in Europa ist, das von der Wirtschaftskrise am schwersten betroffen ist. Umso mehr erstaunt es mich, daß die Bachgemeinden nicht nachgelassen haben in Ihren Bemühungen, uns beim Bau des Zentrums für behinderte Kinder zu helfen. Ich kann mich an keine andere Gruppe in meinen vielen Jahren als Missionar erinnern, die sich so bemüht hat, uns sowohl in spiritueller als auch in finanzieller Hinsicht zu unterstützen, als wirkliche Brüder und Schwestern. Ich habe Euch ja schon oft geschrieben, daß ein Hauptgrund, die Arbeit in Santo Tomas fortzuführen, die Familie ist, die ich in Hemsbach, Sulzbach und Laudenbach habe. Ohne Euch wäre ich schon längst nicht mehr da!
Wir sind fast soweit, die Schule für die Kinder mit besonderen Anforderungen im August in die neuen Gebäude umzuziehen. Wie Ihre während Eures Besuches mitbekommen habt, hat der Ausbildungsdirektor uns einen Kinderpsychologen und zusätzliche, speziell ausgebildete Lehrer zur Verfügung gestellt. Das Bildungsministerium wird außerdem zur Möblierung und Instandhaltung Beiträge leisten. Im Endeffekt ist es eine Regierungsschule, die auf unserem Eigentum betrieben wird und die Gehälter werden vom Staat bezahlt. Fidel und ich haben einige Tage in Sicuani bei APAINE verbracht und es ist schön zu sehen, daß die Grundschule mehr als 65 Schüler hat und weitere 60, die in den öffentlichen Schulen sind, aber von APAINE überwacht/beaufsichtigt werden. Es ist erstaunlich, wie groß die Zahl von gehörlosen und schwerhörigen Schülern ist. Ingesamt sind dort 16 Lehrer und 4 Therapeuten tätig. Die vielen physisch beeinträchtigten Kinder sind in der medizinischen Einheit zur Rehabilitation. Wir haben viele gute Ideen für APAINE in St.Tomas mitgenommen. Das Projekt liegt mir ebenso am Herzen wie auch das massive Problem der Fehl- und Unterernährung der Kinder in Chumbivilcas.
Ich danke dem guten Gott für meine gute Gesundheit (!) und dafür, Freunde wie Euch zu haben.
Vielen, vielen Dank, ich werde mich bald wieder melden.
Jeremias
(Übersetzung: Christina Simons)
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